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B. ROSSLENBROICH stellt neben den gegensätzlichen Auffassungen von Mechanis-mus und Vitalismus in der Geschichte der Biologie als dritte Auffassung die sich seit 1900 bis heute entwickelnde Organismische Biologie (Organizismus) dar. Diese könnte zu einer Lösung der Frage nach dem Lebendigen beitragen, mit Annäherung an die goetheanistische Biologie und ihrem Bemühen um ein lebensnahes Verständnis des Lebendigen.
V. HARLAN zeigt, dass sich der Gestaltungstypus der Samenpflanzen (Spermatophy-ten) in Laubblatt, Einzelpflanze und Typus „homoikonisch“ darstellt: Koniferen gestalten sich wie das Wurzelsystem, Monokotyledonen wie die Blüte, Dikotyledonen vereinen die Typen von Wurzel, Laubblättern und Blüte. Darin erkennt man auch die Bildeprinzipien von Sal, Merkur und Sulphur, die R. Steiner beschrieb und J. Beuys zeichnerisch darstellte.
B. BEMBÉ beleuchtet die Ausbildung der Baumgestalten auf der Erde: In borealen Nadelwäldern finden sich nur wenige Baumarten mit ähnlichen, spitz-pyramidalen Gestal-ten. Laubbäume der gemäßigten Breiten sind stärker differenziert, oft mit typischen und in wärmeren Gebieten sogar individuellen Kronenformen. Tropische Laubbäume tendieren zu langen, astlosen Stämmen und breiten, schirmförmigen Kronen. Auch die Palmen mit ihrer einfachen, blütenartigen Gestalt werden diskutiert.
H.-C. VAHLE fasst seine jahrzehntelange Tätigkeit in der Pflanzensoziologie zusam-men, mit Erläuterung seiner Methode bis hin zur Aufstellung von Vegetationstypen, deren hohe plastische Variabilität ein evolutives Potenzial bedeutet. Der Typus-Begriff der Bota-nik ist auf Pflanzengesellschaften übertragbar und wird in Beziehung zum typologischen Denken gebracht. Konzepte für eine lebendige, vielfältige und gesunde Landschaftsentwick-lung und Landwirtschaft lassen sich entwickeln.
W. HUTTER erläutert anhand des Epochen-Heftes eines Waldorf-Schülers, dass die Erarbeitung der Kegelschnitte (Ellipse/Kreis, Parabel, Hyperbel) im Mathematik-Unterricht zu einem lebendig-beweglichen, goetheanistischen Denken mit Erfassen von Metamorpho-sen führt, im Einklang mit der Entwicklung von Mensch und Welt. Lernprozesse im Klas-senverband integrieren die verschiedenen Begabungen der Schüler:innen. Der Werkstattcha-rakter eines solchen Unterrichts zeigt sich als förderliches Gegenbild zum rein erklärenden Unterricht.