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Wie sich das Gedächtnis bildet, bestimmt in starkem Maße unser Selbstgefühl und Bewusstsein. Vor allem durch die gegenwärtige Hirnforschung werden das menschliche Lernen und mithin auch die Gedächtnisbildung aber grundsätzlich als eine Angelegenheit des Kopfes und des Nerven-Sinnes-Systems angesehen. Die Erziehungswissenschaft leidet deshalb ebenso wie die heutige Anthropologie unter einer starken Hirnzentrierung, so als ob der Mensch nur aus seinem Gehirn bestünde. - Demgegenüber zeigen die menschenkundlichen Darstellungen Rudolf Steiners, dass am Lernvorgang und mithin an der Identitätsbildung der ganze Mensch beteiligt ist. Steiner deutet darauf hin, dass deshalb die Gedächtnisbildung und Identitätsentwicklung in engem Zusammenhang mit der Willenserziehung zu sehen sind. - Die Identitätsfindung wird häufig aber auch stark beeinflusst durch schwierige Familienverhältnisse, soziale Ausgrenzung, Mobbing und andere traumatische Erfahrungen. Diese gilt es in entsprechender Form, einer Art Biographiearbeit für Kinder und Jugendliche, aufzuarbeiten. – Wie kann die Pädagogik auf diese Zusammenhänge eingehen, welche Rolle spielt die Gedächtnisentwicklung überhaupt für die Identitätsfindung und Entwicklung des Kindes und Jugendlichen und wie wirkt sich eine vor allem auf den Willen und die rhythmischen Kräfte gerichtete Erziehung aus? Diese Themen und Fragestellungen werden in dem vorliegenden Band, der Vorträge und Seminare des 10. Bildungskongresses 2013 in Stuttgart wiedergibt, behandelt.