Die Waldorfschulbewegung hat seit 2009 in einem gemeinsamen Projekt - zunächst in NRW, inzwischen bundesweit – Form und Inhalt eines Qualifikationsportfolios entwickelt. Das Projekt war so angelegt, dass verallgemeinerbare Ansätze für alle Schulformen entwickelt wurden. Dieses sog. Abschlussportfolio der Waldorfschulen ist auf eine breite Dokumentation verschiedenster Kompetenzen und Unterrichtsinhalte hin angelegt und wird am Ende der 12. Klasse vergeben.
Mit diesem Abschlussportfolio leisten die Waldorfschulen einen konstruktiven und erprobten Beitrag für das Bildungssystem in Deutschland. Dabei geht es um neue Formen der Lernbegleitung und Leistungsbewertung, die auch für Fragen der Durchlässigkeit, Gleichwertigkeit von Abschlüssen, für die Verzahnung von allgemeiner und beruflicher Bildung von Bedeutung sind.
Das Buch besteht aus drei Teilen: im ersten Teil werden die pädagogischen Grundlagen des erweiterten Lernbegriffes dargestellt, im zweiten Teil die neuen Formen der Leistungsbewertung, die zu dem Abschlussportfolio der Waldorfschulen und zu einem neu entwickelten APF-Kompetenzfeststellungsverfahren geführt haben und im dritten Teil wird eine Auswahl an Arbeitsmaterial aus der Praxis für die Praxis gegeben.
Das Abschlussportfolio und die Konzeption der Lernbegleitung sind keine fertigen Schulkonzepte, sondern sie entstehen aus der lebendigen Arbeit mit den Schülern, Eltern und Lehrern. Sie leben von der Initiative, die immer wieder neu ergriffen werden muss. Sie sind ein Projekt der Praxisforschung.